Lieber Schnaps als Marmelade - Hochprozentiges von Pater Nikolaus

Im Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal geht's hochprozentig her - über 3.000 Flaschen an Edelbränden brennt Pater Nikolaus in der hauseigenen Biodestillerie und er wagt sich neben den klassischen Schnäpsen auch an trendige Produkte wie Gin, bioRUM und Bitter. Demnächst  sollen Whiskey und Vodka folgen. Wir sind gespannt ... und haben Pater Nikolaus zum Interview gebeten.

 

Wir lieben das Stift St. Paul und kommen sehr gerne hierhier. Aber warum hast du dich für das Stift St. Paul als deine Heimat entschieden?

"Das Stift St. Paul ist ja so zu sagen meine "zweite Liebe", war ich doch als der geborene Linzer vorher bereits Benediktinermönch im Stift Admont. Wie bei vielen Dingen im Leben wissen wir oft hinterher nicht, warum wir uns gerade so entschieden haben. Jedenfalls strahlte St. Paul für mich schon immer etwas Besonderes aus: Die Herzlichkeit, Bodenständigkeit und die Verwurzelung in der Region. Hier versuchen Mönche durch Gebet und Arbeit der Ordensregel des heiligen Benedikt gerecht zu leben. Leben? Das kann ich hier gut! Als die ''Abtei im Paradies" sehe ich hier auch großes Bemühen und Potential die großen Themen wie Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung mit einem ganzheitlichen Zugang zu leben. Da passt dann eben auch der Werdegang der Destillerie bestens dazu."

 

Stichwort Destillerie - warum hast du eigentlich angefangen, Schnaps zu  brennen?

"In den ersten Jahren in St. Paul war es für mich ein schmerzhafter Anblick zu sehen, wie das Obst unserer alten Streuobstkultur am Boden verfault. Es gab keinen Bedarf mehr dafür. So meine Überlegung, was ich da nun beitragen könnte ... Marmelade oder Schnaps? Ich entschied mich für das Hochprozentige. Große Unterstützung erhielt ich in den Anfängen seitens des Vereines "Mostbarkeiten" in St Paul. Weiteres Wissen eignete ich mir durch diverse Ausbildungen und Literatur an. Bald folgten die ersten Prämierungen der Destillate. Nun war ich schon immer sehr experimentierfreudig. Das Einmieten zum Brennen wurde für die Kreativität oftmals zum Hindernis, worauf die Mönchsgemeinschaft mein Ansuchen zur Errichtung einer eigenen Destillerie für sehr positiv empfand und unterstützte. Demnach wird seit zwei Jahren wieder am Stiftshügel gebrannt."

 

Wie hat sich die Destillerie entwickelt und worauf dürfen wir uns in nächster Zeit freuen?

Nach den ersten Versuchen wurde mir schon klar, in welche Richtung ich gehen möchte. Die Besucherinnen und Besucher unserer Abtei sehen in unseren Produkten Ehrlichkeit und Sorgfalt. Diesen hohen Erwartungen wollte ich von Anfang an gerecht werden. Schon bald entschied ich mich für die Bio-Zertifizierung. Im letzten Jahr wurden wir Mitglied von Genussland Kärnten und Slowfood. Aber die Stiftsdestillerie entwickelte sich nicht nur in der Qualität, sondern auch im Sortiment. Ich schätze die klassischen Obstbrände sehr, parallel kreiere ich aber auch neue Produkte - entsprechend dem Zeitgeist - und da gehören eben auch Gin, bioRUM und Bitter dazu. In den nächsten Jahren habe ich noch viel vor. Bald sollen Whiskey und Vodka in Kärntner Bioqualität folgen. Ich sage jetzt schon mal: Prost!

 

Die Schnäpse und Brände von Pater Nikolaus gibt's im Stift St. Paul in der Destillerie und auch im Stiftsmuseum zu kaufen. Wir sagen danke für das Gespräch und legen allen ans Herz, das Stift St. Paul zu besuchen ... nicht nur wegen der hervorragenden Edelbrände :-)

 

Und soviel sei hier noch verraten - wir werden den Gin vom Stift St. Paul im Advent bei uns im Geschäft im Verkauf haben ... das ergibt doch ein wunderbares Weihnachtsgeschenk in Kombination mit unserem Wacholder-T-Shirt der Marke SüdStil by Strohmaier.

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